Palby Fyn Cup 2015 mit der Billerbix

Von Björn Schwarzer

 

Der Palby Fyn Cup startet jedes Jahr Ende Mai in Bogense und ist die größte Regatta Dänemarks.

Für den Kurs einmal um Fünen herum, hatten dieses Jahr 305 Boote gemeldet. 

DieRegatta

Das Feld bestand aus den verschiedensten Booten, vom 24 Fuß Fahrtenboot bis hin zum 50 Fuß Cruiser-Racer. Besonders beeindruckt haben uns die 31 Katamarane und Trimarane, aber dazu später noch mehr. Dieses Jahr wollten Ralf und ich unbedingt dabei sein. Mathias, Fredi und Christian waren schnell als weitere Crewmitglieder gefunden.


Billerbix

Die Billerbix war bereits am Mittwochabend in Bogense und so ... 

 Vorbereitungen... blieb uns der ganze Donnerstag zum Ausräumen und Vorbereiten.
FeierabendDen Tag über wehte es schon stark mit 6-7 Windstärken und wir ahnten bereits, dass das kein gemütlicher Törn wird.

SteuermannsbesprechungDer Freitag beginnt mit dem gemeinsamen Frühstück im Zelt und anschließender Steuermanns- besprechung mit Wettervorhersage. Die Wettervorhersage will eigentlich keiner hören, wichtig ist nur die Ansage links oder rechts um die Insel herum. Links, also gegen den Uhrzeiger soll es sein.

Billerbix unter BeltbrueckeEndlich geht es los. Zum Start um 12:15 Uhr weht der Wind mit angenehmen 4-5 Windstärken und wir machen uns auf den 138 Seemeilen langen Kurs. Der Wind kommt aus W-NW und so haben wir vom Start aus einen Anlieger Richtung Fredericia. In der Einfahrt zum Kleinen Belt querab vom Leuchtfeuer Strib, werden wir von einer Schauerböe in Sturmstärke erwischt. Schnell ist das Vorsegel geborgen und wir wettern die Böe unter Großsegel ab. Die Schauerböe ist durch, der Wind lässt nach und wir quälen uns schließlich bei leichten, drehenden Winden und gegen den Strom unter den Brücken von Middelfart hindurch.
Entspannung in der FlauteNach 2 Stunden haben wir die engsten Stellen bei Middelfart passiert und der Wind kommt zurück. Leider bringt er auch den Regen mit und wir segeln den Kleinen Belt mit Wind aus SW hinunter. Am Abend als wir auf Höhe der Insel Bågø sind, schläft der Wind dann abermals ein und wir treiben nur noch im Dauerregen.
Alles nassMittlerweile ist alles an Bord nass und die Laune nicht mehr ganz so doll. Aber auch diese Flaute geht zu Ende, der Regen hört auf und langsam nimmt der Wind wieder zu.
Als wir den Kleinen Belt verlassen und hinter der Insel Lyø Richtung Svendborg laufen, wird es dunkel. Der Wind dreht nach Süden mit und nimmt wie angesagt weiter zu. Jetzt wird es richtig spannend, wir kreuzen und im Dunkel die ganzen roten, grünen und weißen Lichter zu sortieren ist schon nicht ganz leicht. Wer fährt mit uns auf gleichem Bug, wer kommt auf uns zu. Dann kommen plötzlich immer wieder rote und grüne Lichter dazu, die doppelt so schnell sind wie wir. Die ganzen Katamarane und Trimarane, die viel später als wir gestartet sind, haben uns eingeholt. Das ist schon recht imposant, wenn so ein Tri mit nur einer Bootslänge Abstand in völliger Dunkelheit an einem vorbei rauscht.Rasante Kisten
An Schlaf ist dabei nicht zu denken, viel zu aufregend. Das sich jetzt keiner hinlegt und ausruht, wird sich später aber noch als schwerer Fehler herausstellen. Der Wind nimmt weiter zu und wir wechseln von der Genua 1 auf die Genua 3. Nach Mitternacht laufen wir mit halbem Wind in den Svendborg Sund ein. Bei 5 – 6 Windstärken ist das Boot in den Böen nur noch mit Mühe auf Kurs zu halten. So in das Labyrinth aus unbeleuchteten Tonnen unter der Brücke von Svendborg zu fahren ist uns dann doch zu viel. Wir nehmen die Genua weg und fahren nur unter Großsegel an Svendborg vorbei. Die Dänen um uns herum nehmen das mit den Tonnen nicht so genau und schießen unter Vollzeug an uns vorbei, mutig.

 

Um 4.30 Uhr wird es schon langsam hell, wir setzen wieder die Genua. Im Ausgang vom Sund, auf dem Weg zur Südlichen-Gefahrentonnen am Thurø Rev nimmt der Wind schlagartig zu, Sturmböen! Schnell nehmen wir das Großsegel runter, dabei schlägt es so sehr, dass ein Mastrutscher bricht. Raumschots, nur unter Genua 3 surfen wir die Wellen mit bis zu 13 Knoten Richtung Großer-Belt-Brücke.

 

Jetzt sind alle an Bord müde und die Motivation lässt deutlich nach. Teilweise sind jetzt drei unter Deck und versuchen zu schlafen. Bei den Wellen aber gar nicht so einfach und so muss der eine oder andere etwas mit der Seekrankheit kämpfen. Auch als der Wind etwas nachlässt, kann sich niemand aufraffen das Großsegel zu reparieren. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Auf Höhe von Kerteminde diskutieren wir sogar den Abbruch. Der Wind hat auf West zurück gedreht, das bedeutet eine volle Kreuz für die letzte Etappe nördlich um Fünen herum. Da wir aber auch nicht so recht wissen, wie das Boot von Kerteminde aus zurückkommen soll, entscheiden wir uns fürs Segeln. Nur unter Genua 3 kreuzen wir die letzten 21 Nm auf.

 

Regattakurs

Um 15:15:56 Uhr überqueren wir die Ziellinie, nach genau 27 Stunden und 56 Sekunden. Wir haben es geschafft!

Von den 305 gemeldeten Booten sind nur 145 im Ziel angekommen, einige sind gar nicht erst gestartet, die meisten haben unterwegs abgebrochen. Damit war Platz 121 für uns auch nicht mehr so wichtig.

 

Mein Fazit? Unterwegs soll ich gesagt haben; Das mach ich nie wieder, schon gar nicht mit meinem Boot! Aber nachdem wir am Sonntag ausgeschlafen hatten, war ich mir schon sicher, das können wir noch besser! Nächstes Jahr ist die Billerbix wieder dabei

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